Du kannst nicht alles haben...

4. Mai 2022
Polen ist ein großes Land

Einmal über die Berge und Schwups sind wir in Polen, das Gras wird augenblicklich grüner, aber die Straßen dafür immer schlechter. Im ersten Moment hatten wir das Gefühl den kalten Ostwind hinter uns gelassen zu haben und starteten mit gutem Wetter in Löwenberg, der Heimat von Jonas Großeltern väterlicherseits.

Wir hatten unsere Route im Vorfeld lediglich durch grobe Punkte auf der Karte gesetzt, die je nach Bedarf angepasst und ergänzt werden könnten. Dabei war uns wohl klar, dass Polen ein großes Land ist, doch die gesetzten Punkte befanden sich auch hauptsächlich nur im Süden. Der Plan den Frühling in Polen und dem Baltikum zu verbringen um im Sommer in Skandinavien zu sein, erschien uns als leicht umsetzbar, sodass wir nicht schon in Woche Zwei mit dem Gefühl von Zeitdruck gerechnet hätten. Die Natur, Wandern und Freistehen an idyllischen Spots ist das reizvollste für uns beim Reisen, doch wollen wir Städte, die auf unserem Weg liegen und Teil der Geschichte und der Kultur eines Landes sind, natürlich ebenso erleben.
Leider machte der April seinem Ruf alle Ehre und wir hatten kalte Nächte, Graupelschauer und viel Regen, was dazu führte, dass wir kein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kultur und Natur fanden. Die Prognosen waren ebenfalls so schlecht, dass wir nicht warten konnten, Abstriche machen mussten und zwischen den Städten viele Kilometer fraßen, bei denen wir das erste Mal mit der Exekutive in Kontakt kamen. Jonas Rumgurken auf Grund von fehlenden Fähigkeiten das Navigationssystem zu lesen, wurde mit einem Alkoholtest belohnt. Als der freundliche Polizist merkte, dass wir nur verirrte Touris sind, entpuppte er sich aber noch als Campingexperte und empfahl uns gleich mal einen vollausgestatteten, kostenlosen Stellplatz.
Trotz eines überladenen Kopfes und frierenden Körpers nehmen wir diese vollgestopfte Woche so mit und sind stets optimistisch auf dem langen Weg Richtung Norden, Meer und hoffentlich besserem Wetter. Und die Tatra bleibt eben für einen anderen Sommerurlaub auf unserer Bucketlist.