Ein neues Land besticht auf Anhieb!

20. Mai 2022

Baltikum: ein Paradies für freistehende Camper


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Langsam aber sicher zieht es uns weiter in Richtung Norden. Das erste Land vom Baltikum erwartet uns mit gutem Wetter, jeder Menge unberührter Natur und Seen wohin das Auge reicht.

Wir überqueren die Grenze Litauens am späten Nachmittag und erreichen den ersten Stellplatz bei Dämmerung. Dank der Stellplatzapp, die wir in Ländern in denen Freistehen „nur“ toleriert wird, gerne nutzen, sind die öffentlichen Campingplätze schnell gefunden. Tatsächlich sind enorm viele dieser Plätze vorhanden und bieten jede Menge Platz für Wohnmobile und Zelte. Jede Parzelle hat oft eine eigene Feuerstelle, Bänke und Tische, die sogar teilweise überdacht sind und einen Zugang zum anliegenden See haben. Zudem findet man immer Plumpsklos und Umkleidekabinen. Ab und an sind auch noch richtig schöne Spielplätze angegliedert, die besonders durch ihre XXL Schaukeln bei uns punkteten.

Nachdem wir in den Wochen davor so viele Städte besucht hatten, genossen wir es in dieser Idylle umso mehr jeden Abend am Lagerfeuer zu sitzen, darüber zu kochen und bei einem Bierchen herrliche Sonnenuntergänge zu beobachten. Endlich frönen wir dem Reisen auf eine achtsame Weise, wie wir es uns vorgestellt hatten. Dank 100 Watt Solaranlage, neu, in Polen erworbener 100AH starker Zweitbatterie, 65L Wassertank, Kompressorkühlschrank, Außendusche und Porta Potti können wir einige Tage autark stehen. An dieser Stelle sollte man allerdings erwähnen, dass Chemietoiletten in Litauen sparsam genutzt werden sollten. Entleerungsstationen hierfür sind genauso schwer zu finden, wie warme Duschen. Anders als in Polen, wo wir immer kleine städtische Schwimmhallen finden konnten, in denen der Eintritt günstiger ist als eine Nacht auf dem Campingplatz. Oder moderne Raststätten und Bahnhöfe, wo wir für umgerechnet 2,5€ - 3,-€ duschen konnten.

Litauens höchster Berg ist nur 293,84 Meter hoch, aber ihre unberührten Naturschutzgebiete sind so wunderschön und ihre Sumpfgebiete so artenreich, dass wir trotz fehlender körperlicher Verausgabung auf unsere Kosten kamen.

Weniger gemächlich ging es auf den Straßen zu. Zwei Autobahnen besitzt das Land, sonst findet man einspurige, asphaltierte Hauptstraßen und alles andere sind mit Kies und Sand aufgeschüttete, schmale Sträßchen. So mussten wir oft kilometerlang, im zweiten Gang über Schotterpisten tuckern, die uns an bessere Forststraßen erinnerten. Aber, was man ihnen lassen muss, mit deutlich weniger Schlaglöchern als in Polen!